Werner Schrader tritt in Winsen an

www.initiative.winsen, eine kürzlich gegründete Winser Wählerinitiative für die bevorstehenden Kommunalwahlen am 9. September, befragte Werner Schrader, den Kandidaten der SPD für das Amt des hauptamtlichen Bürgermeisters in Winsen.

 

 

www: Herr Schrader, erst kürzlich wurden Sie auf einer Mitgliederversammlung der SPD Winsen zum Spitzenkandidaten Ihrer Partei gewählt. Was ist für Sie die Motivation, als Bewerber für das Amt des eingleisigen Bürgermeisters, also Bürgermeister und Verwaltungschef, anzutreten?

Werner Schrader: Das Amt des bisherigen Bürgermeisters war schon immer ein wichtiges Amt, weil es darum ging, durch ihn den Willen der Bevölkerung der Gemeinde sozusagen in die Verwaltung zu transportieren. Durch die Zusammenlegung dieses Amtes mit dem des Gemeindedirektors ist die Bedeutung der Position des Bürgermeisters nochmals deutlich angehoben worden. Der zukünftige Bürgermeister muss nicht nur das Sprachrohr der Bevölkerung sein, sondern er muss nunmehr auch für die Umsetzung dieses Willens sorgen. Es ist also notwendig, zu diesem Zweck in professioneller Weise eine Verwaltung leiten zu können. Ich glaube, dass ich über meine zehnjährige Mitgliedschaft im Gemeinderat die notwendige politische Erfahrung und über meine mehr als zwanzigjährige Erfahrung als verantwortlicher Mitarbeiter einer Bundesbehörde auch die erforderliche Erfahrung als Verwaltungsfachmann mitbringe, um beiden Erfordernissen zu genügen. Dabei motiviert mich insbesondere die Möglichkeit, den politischen Willen und die Sachentscheidungen zukünftig schneller und mit weniger Reibungsverlusten in Entscheidungen und Handlungen umsetzen zu können.

 

www: Sie sind in Winsen kein Unbekannter sowohl im politischen als auch im persönlichen Bereich in Winsen und dem Ortsteil Wolthausen, aus dem Sie stammen. Wer ist der Mensch Werner Schrader?

Werner Schrader: Zunächst ist der Mensch Werner Schrader ein einfacher Mensch. Ich stamme aus einfachen Familienverhältnissen. Mein Vater war Maurer, und meine Mutter Hausfrau. Nach dem Besuch der Volksschule in Wolthausen und Winsen schloss ich eine normale Lehre als Maschinenschlosser ab. Während dieser Zeit begann ich jedoch auch über eine Abendschule die mittlere Reife nachzuholen, also den zweiten Bildungsweg zu beschreiten. Nach einer vierjährigen Soldatenzeit an der Technischen Schule der Luftwaffe in Fassberg besuchte ich dann die 12. Klasse der Fachoberschule in Celle, um anschließend an der Fachhochschule in Wolfenbüttel allgemeinen Maschinenbau zu studieren. Nach rund zweijähriger Ingenieurerfahrung in der Industrie wechselte ich wieder in die Bundeswehr, und zwar nunmehr in die Bundeswehrverwaltung, wo ich wiederum in Fassberg, Celle und Munster insgesamt über 20 Jahre als Leiter des Technischen Betriebsdienstes wirkte. Seit April 1999 habe ich die sehr seltene Gelegenheit, mich für den Aufstieg in den höheren Dienst vorbereiten zu dürfen, quasi erneut über den zweiten Bildungsweg nunmehr einen Universitätsabschluss und die sogenannte zweite Staatsprüfung nachholen zu dürfen. Wie unschwer zu erkennen ist, ein insgesamt schwerer beruflicher Werdegang, der aber, wie ich meine, für die Aufgaben des hauptamtlichen Bürgermeisters die besten Voraussetzungen erfüllt, weil er auch so etwas wie Beharrlichkeit und Ausdauer beinhaltet. Privat bin ich eher ein bodenständiger, traditionsbewusster und heimatverbundener Mensch.  

www: Im politischen Spektrum der Parteien hat es in der Vergangenheit nicht nur in Winsen immer wieder Irritationen gegeben. Viele Bürger/innen als Wähler/in haben durch Nichtausübung des Wahlrechts den Parteien die gelbe Karte gezeigt. Wie wollen Sie als Bürgermeister die Politikverdrossenheit abbauen? Werden Sie ein eher politischer Bürgermeister sein?  

Werner Schrader: Wenn ich wenige Wochen zurückdenke und mich an bestimmte Äußerungen von örtlichen Kommunalpolitikern gegenüber der Presse erinnere, dann kann ich eine gewisse Wählerverdrossenheit sehr wohl verstehen. Grundsätzlich ist aber anzumerken, dass das Nichtwählen mehr die extremeren Parteien stärkt und weniger die gemäßigteren Parteien der Mitte unterstützt. Zudem ist fraglich, ob bei einer nur geringen Wahlbeteiligung noch der Wille der Mehrheit des Volkes zum Ausdruck gebracht werden kann. Es ist also wichtig, zu wählen, und das insbesondere dort, wo die persönlichen Belange im besonderen Maße betroffen sind, nämlich in der Gemeinde! Ich persönlich stehe natürlich als Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands für die sozialen und demokratischen Grundsätze dieser Partei ein. Das gilt selbstverständlich auch in der Gemeindepolitik. Dennoch sehe ich in der Funktion des eingleisigen Bürgermeisters auch und im besonderen Maße den Sachwalter der Bevölkerung dieser Gemeinde, der sich mit Fleiß und Zuverlässigkeit sowie Sachverstand um das Wohl des Gemeinwesens Gemeinde zu kümmern hat. Dabei wird es hin und wieder auch politische Entscheidungen geben müssen; bei der Mehrzahl der Probleme handelt es sich aber erfahrungsgemäß um Sachfragen, die möglichst bürgernah zu entscheiden sind. Wir haben deshalb, und ich habe daran wesentlich mitgewirkt, in unserem Wahlprogramm auch die verstärkte Einbeziehung der Bevölkerung in die Entscheidungsprozesse mit aufgenommen. Als ehemaliger Fraktionsvorsitzender habe ich damit sehr gute Erfahrungen machen können und möchte deshalb diesen Weg konsequent fortsetzen, um auf diese Weise auch das Vertrauen der Wähler in die Politik wiederum zurück zu gewinnen und es zu stärken. Besonders am Herzen liegen mir dabei die Jugendlichen, die sich ja zunächst einmal grundsätzlich politisch orientieren müssen. Ich hege hier einen alten Traum, so etwas wie ein Jugendparlament als Beratungsgremium des Gemeinderates einzurichten, in dem junge Menschen ihre eigenen Erfahrungen mit anstehenden Sachfragen und den dazu erforderlichen Entscheidungsprozessen sammeln können. Vielleicht lässt sich ein derartiges Gremium auch zum Abbau der Politikverdrossenheit sinnvoll nutzen.

 

www: Wenn Ihnen die Winser/innen das Vertauen aussprechen und Sie Bürgermeister aller Bürger/innen werden, wie sehen Ihre Ziele für eine lebenswerte Gemeinde Winsen aus?

 

Werner Schrader: Bei der Beantwortung dieser Frage kann ich mich insbesondere auf unser SPD-Wahlprogramm abstützen, an dem ich wesentlich mitgewirkt habe und mit dem ich mich persönlich identifiziere. Wir wollen, dass es sich lohnt, in Winsen zu arbeiten, in Winsen zu wohnen und in Winsen zusammenzuleben. Unsere Bemühungen um die Schaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen in Winsen und seinen Ortsteilen stellt dabei neben dem Abbau von Bürokratie und der Umgestaltung der Gemeindeverwaltung zu einem Servicezentrum den Schwerpunkt unserer Bemühungen dar. Dass hierbei die Dinge, die letztlich auch die Lebensqualität unserer Gemeinde mitbestimmen, wie z.B. der Erhalt der dörflichen Strukturen und die Förderung des Brauchtums oder z.B. die Unterstützung von Vereinen und Verbände, hinreichend berücksichtigt werden, dafür werde ich mich allein aufgrund meiner Heimatverbundenheit und meiner Liebe zur Natur und den Menschen einsetzen. Die Berücksichtigung der sozialen Aspekte des Zusammenlebens ist für mich als Sozialdemokrat dabei selbstverständlich.

 

www: Wir danken Ihnen für dieses Gespräch und wünschen Ihnen und uns, dass nach Ihrer Wahl zum Bürgermeister am 9. September ein neuer Anfang für unsere Gemeinde Winsen mit Werner Schrader an der Spitze gemacht werden kann.

  V.i.S.d.P.: www.initiative.winsen, Birgit von Kaidenberg, Kanaitrift 6A, 29308 winsen

zurück zur Übersicht